Denn das Gute liegt so nah: Ich möchte heute mal wieder über meine Lieblingsstadt Mainz schreiben: Hier bin ich geboren und immer wieder gerne zu Gast – für einen ausgedehnten Stadtbummel, einen anregenden Theater- oder Museumsbesuch oder eine heiße Schokolade mit Freunden.
Inhaltsverzeichnis
Mainz: Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps
Hast du Lust auf einen Stadtrundgang mit mir? Wir starten in der Jakobsbergstraße. Dort duftet es herrlich nach frisch gebackenem Brot und knusprigen Brötchen.
Zu verdanken haben wir das Vetters Backstube, eine der noch verbliebenen Mainzer Tradtionsbäckereien.
Das 1935 gegründete Familienunternehmen versorgt mittlerweile auch zahlreiche gastronomische Betriebe in Mainz mit seinen Backwaren.
Ich empfehle dir das knusprige Bauernbrot und in der Weihnachtszeit die feinen Zimtsterne.
Weiter geht es in die belebte Augustinerstraße. Stöckelschuhe klappern auf dem Kopfsteinpflaster, Schaufenster präsentieren ihre Ware, Passanten eilen an uns vorüber.
Doch wir halten kurz an: Im Teehaus Mutter Holunder schaue ich immer gerne vorbei, um die leckeren Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade zu schnabulieren und meinen Teevorrat aufzustocken.
Ein Abstecher in den malerischen Kirschgarten lohnt sich ebenfalls: Schnuckelige Fachwerkhäuser reihen sich dicht an dicht, der sehenswerte Kirschgartenbrunnen (auch Madonnen- oder Marienbrunnen genannt) thront stolz auf dem Platz, Geschäfte laden zum Bummeln ein.
Wer etwas Ruhe vom Trubel sucht, ist hier genau richtig. Für mich ist der Kirschgarten einer der schönsten Orte in Mainz.
Wir kehren zurück in die Augustinerstraße und kommen an der Augustinerkirche vorbei. Sie erinnert mich immer ein wenig an eine Kulisse aus einem Hollywood-Film, da nur die Vorderseite eine hohe Fassade besitzt.
Im Inneren ist das Bauwerk äußerst prächtig im Rokoko-Stil ausgestattet und daher ein Muss für jeden Kunstinteressierten.
Der Mainzer Dom ist wie der Eiffelturm – du kannst ihn von überall aus sehen, meinte einmal eine Touristin zu mir. In der Tat ist das imposante Bauwerk ein guter Orientierungspunkt.
Am Leichhof kannst du bereits einen ersten Blick auf den Mainzer Dom St. Martin werfen – ein äußerst gefragtes Fotomotiv und bei den Mainzern überaus beliebt.
Nimm gerne mal auf einer der Bänke Platz, lausche dem plätschernden Leichhofbrunnen aus dem Jahr 1980 und lass dich von der vielzitierten Mainzer Lebensfreude anstecken.
Der Marktplatz ist ein weiteres Lieblingsziel von mir. Hier findet dienstags, freitags und samstags jeweils von 7 bis 14 Uhr der beliebte Wochenmarkt statt.
Sehenswert ist die 6,40 Meter hohe Heunensäule. Ich liebe zudem die bunten Markthäuser mit ihrem ganz besonderen Charme. Cafés sorgen für eine gemütliche Auszeit.
Direkt am Eingang zur Gotthardkapelle entdecken wir den Maskenbrunnen, von den Mainzern recht uncharmant Sankt Spuckes genannt.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber an diesem Ort fühle ich mich immer in die Ewige Stadt, nach Rom, versetzt.
Wir gehen nun am Bonifatius-Denkmal vorbei. Bonifatius war Mitte des 8. Jahrhunderts unter anderem Bischof in Mainz.
Nur wenige Meter weiter buhlt der hübsche Marktbrunnen um unsere Aufmerksamkeit. Der Renaissancebrunnen konnte den Zweiten Weltkrieg fast unbeschadet überstehen, da er zu dieser Zeit eingemauert wurde.
Nun führt uns unser Weg zu einem meiner liebsten Museen. Da ich Buchwissenschaft und Germanistik in Mainz studiert habe, interessiert mich natürlich das Gutenberg-Museum sehr.
Hier kannst du eine Reise in die Welt der Schriften unternehmen, erfährst alles Wichtige über die Druckkunst und über Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, dem berühmten Meenzer Bub.
Besonders sehenswert sind die beiden im Tresorraum ausgestellten Gutenberg-Bibeln.
Den wunderschönen Blick auf den altehrwürdigen Dom solltest du anschließend in vollen Zügen genießen.
Wir kehren um und befinden uns nun auf der Ludwigstraße, von den Mainzern auch neckisch Lu genannt. Von dort aus gelangen wir zum Fastnachtsbrunnen auf dem Schillerplatz.
Er symbolisiert den auf den Kopf gestellten Hauptturm des Mainzer Doms. Von der Lu aus kommend kannst du das besonders gut erkennen.
Mein Lieblingsbrunnen, Jahrgang 1967, wurde von dem Münchener Bildhauer und Maler Blasius Spreng sowie dem Mainzer Architekten Helmut Gräf entworfen.
Über 200 Figuren aus der Mythologie und der Fastnacht kannst du dort entdecken.
Dahinter befindet sich der prächtige Osteiner Hof. Auf seinem Balkon wird jedes Jahr am 11.11. um 11:11 Uhr das närrische Grundgesetz verkündet und damit der Beginn der fünften Jahreszeit in Mainz eingeläutet.
Auch die Mainzer Neustadt ist einen Abstecher wert: Sie hat sich in den vergangenen Jahren zu einem pulsierenden, kreativen Viertel entwickelt.
Dort findest du eine Vielzahl an gemütlichen Cafés, Restaurants und liebevoll geführten Geschäften.
Wie vermutlich jede Stadt hat auch Mainz so einige Kuriositäten zu bieten. Ich habe bereits zwei Blogartikel darüber geschrieben, die dich noch mehr mit der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz vertraut machen werden.
Besonderheiten in Mainz:
- 5 kuriose Dinge, die du in Mainz entdecken kannst
- 5 kuriose Dinge, die du in der Mainzer Altstadt entdecken kannst
Frühstücken in Mainz
Den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück außer Haus zu starten, ist eine wunderbare Idee.
Mainz hat einige empfehlenswerte Locations zu bieten, die sehr ansprechend eingerichtet sind und hochwertige Lebensmittel für ihre Speisen verwenden. Echte Orte zum Wohlfühlen eben.
Hier frühstücke ich sehr gerne:
Und abends? Die Stadt ist auch für ihre urigen Weinstuben bekannt. Lies hier, welche drei Lokale ich dir empfehle.
Shoppen in Mainz
Es sind die kleinen, individuellen Geschäfte mit Herz, die Shoppen zum Erlebnis machen. Auch Mainz hat einige Läden, in denen ich gerne stöbere.
Hier siehst du eine Auswahl von Shops, in denen ich immer wieder außergewöhnliche Schätze finde:
Aktivitäten und Veranstaltungen in Mainz
Weit über die Grenzen hinaus bekannt ist die Mainzer Johannisnacht. Mir gefällt besonders der angeschlossene Künstlermarkt.
Mein Tipp: Wenn du über den Markt schlendern möchtest, mach das am besten gleich morgens – ab elf Uhr öffnen die Stände; abends ist es dort zu voll. (Achtung: Nur samstags und sonntags ist schon morgens geöffnet!)
Ich konnte schon so manchen geschmackvollen Schmuck auf dem Markt erstehen.
Ebenfalls ein wunderbares Fest ist der Mainzer Weinmarkt. Er findet am letzten August- sowie am ersten Septemberwochenende statt.
Das Event im Stadtpark ist Pflichtprogramm für Herrn Rheinhessenliebe und mich. Besonders gut gefällt uns das Weindorf – jedes Jahr präsentiert ein anderes Gastland dort seine Weine.
Im Rosengarten gibt es einen stilvollen Künstlermarkt, der keine Wünsche offenlässt.
Darüber hinaus gehe ich als großer Fan von Mainz 05 sehr gerne ins Stadion. Die 05er spielen bisher eine tolle Saison, ich bin richtig stolz auf sie!
Man glaubt es kaum, aber in der Arena kann ich – sonst eher der Typ nordische Gelassenheit – richtig aus mir herausgehen und meine Mannschaft lautstark anfeuern.
Am nächsten Tag bin ich dann meistens heiser, aber das ist es mir wert.
Bekannt ist die Stadt natürlich auch für ihre bunte, politische Fastnacht. Ein Muss ist selbstredend die Fastnachtssitzung Mainz bleibt Mainz im Kurfürstlichen Schloss sowie der Rosenmontagsumzug.
Aber auch sonntags ist zum Beispiel auf der Lu ordentlich was los (dort werden die Motivwagen des Umzugs ausgestellt).
Auch Flohmarkt-Fans kommen in Mainz auf ihre Kosten: Besonders schön ist der Krempelmarkt am Mainzer Rheinufer.
Ein Geheimtipp ist der Wanzenmarkt auf dem Feldbergplatz. 2022 finden jedoch beide Flohmärkte leider nicht statt. Ich freue mich schon darauf, endlich mal wieder das ein oder andere Schnäppchen zu ergattern.
Eine Institution ist das legendäre Mainzer Markfrühstück. Bei Weck, Worscht un Woi die Seele baumeln lassen – ein großes Glück für viele Mainzer.
Auch Touristen genießen samstags nach dem Besuch des wunderschönen Wochenmarkts den leckeren Mainzer Dreiklang.
Erholung findest du im Stadtpark. Dort kannst du an Flamingos vorbeispazieren, an Rosen schnuppern oder Papageien bewundern. Einfach auf einer Wiese vor sich hinträumen geht natürlich auch. :)
Wer es etwas trubeliger mag, läuft weiter in den direkt angrenzenden Volkspark.
Für Kinder ist es hier besonders herrlich: Eine Runde in der bunten Kindereisenbahn drehen, Minigolf spielen oder am Wasserspielplatz planschen – das macht richtig Spaß.
Ein weiteres Paradies ist der Lennebergwald (hier gibt es einen tollen Walderlebnispfad!)
Mainzer Dialekt
In Mainz wird gebabbelt, gepischbert und geschennt* – ich liebe diesen Dialekt einfach.
Oft wird behauptet, der rheinhessische Dialekt sei vollkommen identisch mit dem Mainzer Dialekt; das empfinde ich aber nicht so: Manche Wörter werden in Mainz einfach anders ausgesprochen. Und hat nicht irgendwie jeder rheinhessische Ort seinen ganz eigenen Dialekt?
Darüber hinaus gibt es in Rheinhessen oft verschiedene Wörter für ein und denselben Begriff: Pellkartoffeln beispielsweise heißen in Mainz Quellmänner; andere Rheinhessen sagen eher Quellkadoffele oder Gequellde zu ihnen.
Auch die Tonfärbung unterscheidet sich doch gewaltig: In Worms etwa hört man die Nähe zur Pfalz heraus; da ist oftmals ein feiner Gesang in der Sprache.
Meenzerisch wiederum lässt sich für ungeübte Ohren nur schwer vom Hessischen unterscheiden. Wie oft wurde ich schon gefragt, ob ich Hessin sei …
Mein Dialekt ist übrigens eine ganz wilde Mischung aus Oppenheimer, Mainzer und Wormser Platt.
Ich habe nämlich die Angewohnheit, alle Dialekte, die ich länger höre, zu adoptieren und selbst zu verwenden.
Sogar ein Hauch Freiburgerisch schwingt heute noch mit – dort habe ich ein Jahr lang ein Marketing-Volontariat absolviert.
Ich mag diese lebendige Sprachvielfalt so sehr. Und bei meinem nächsten Urlaub im Chiemgau lasse ich mich sicher wieder vom Bayerischen verführen …
Meine liebsten Mainzer Wörter:
- 11 lustige Mainzer Schimpfwörter und was sie bedeuten
- 11 entzückende Mainzer Worte und was sie bedeuten
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Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, wie bunt und vielfältig Mainz doch ist.
Längst konnte ich dir nicht alles zeigen; vielleicht möchtest du die Stadt jetzt (neu) für dich entdecken.
Mainz ist und bleibt meine Herzensstadt, die seinen Besuchern unglaublich viel zu bieten hat.
Ich wünsche dir wie immer nur das Allerbeste, adschee!
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*) Auf Hochdeutsch: gesprochen, geflüstert und geschimpft
2 Kommentare
Unser schönes Meenz ist eben ein schönes Städtchen 😬
Oh ja, das stimmt. 🙂