Wir haben in Rheinhessen einige Attraktionen, auf die wir richtig stolz sein können. Neun davon möchte ich dir heute gerne vorstellen.
Diese Sehenswürdigkeiten machen Rheinhessen einzigartig
Binger Mäuseturm
Die erste außergewöhnliche Sehenswürdigkeit ist der Binger Mäuseturm – zahlreiche Legenden ranken sich um das Bauwerk. Das rund 25 Meter hohe Gebäude diente einst unter anderem als Zollturm; heute ist es das Wahrzeichen der Stadt Bingen.
Leider kann der Turm nicht besichtigt werden – du siehst ihn jedoch wunderbar vom Aussichtspunkt Mäuseturm am Binger Kulturufer (Park am Mäuseturm). Am Rhein-Nahe-Eck hast du ebenfalls einen fantastischen Blick auf den Turm sowie auf die Burgruine Ehrenfels.
Du möchtest mehr über Bingen erfahren? Ob Rochuskapelle, Burg Klopp oder Hildegard von Bingen: Diese Stadt ist auf jeden Fall eine Reise wert. Tipp: Lies gerne auch meinen Artikel über 6 fabelhafte Dinge, die du in Bingen machen kannst.
Dom St. Martin in Mainz
Dieses imposante Bauwerk darf in meiner Sammlung natürlich auch nicht fehlen: Der Bau des Doms begann 975 unter Erzbischof Willigis. Insgesamt sieben Könige wurden hier gekrönt – ebenfalls siebenmal brannte das Gebäude lichterloh. Welch wechselvolle Geschichte! Neben den Gotteshäusern in Speyer und Worms zählt diese prächtige Sehenswürdigkeit zu den sogenannten Kaiserdomen.
Die Mainzer lieben ihren goldischen Dom St. Martin über alles; den zahlreichen Touristen dürfte es kaum anders gehen. Mir liegt das romanische Bauwerk ebenfalls sehr am Herzen. Als Kind faszinierte mich besonders die Sankt-Martins-Figur auf dem Kirchendach. Dieses Frühjahr erhält die Statue übrigens einen neuen Kopf, da dieser durch die Witterung arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Lesetipp: In Mainz gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken – das sind meine ganz persönlichen Lieblingstipps.
Fleckenmauer in Flörsheim-Dalsheim
Die 1,1 Kilometer lange Fleckenmauer in Flörsheim-Dalsheim ist ein weiteres lohnendes Ausflugsziel. Rheinhessens einzige noch erhaltene mittelalterliche Ortsbefestigung blickt auf eine lange Geschichte zurück: Sie wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Ihren Namen verdankt sie den Flecken: So nannte man früher Dörfer, die besonders privilegiert waren.
Im Rahmen einer Gästeführung darfst du auch mal auf die Fleckenmauer hinaufsteigen. Oben angekommen hast du einen herrlichen Blick auf den Odenwald und bei guter Sicht auch auf den Wormser Dom St. Peter. Termintipp: Das beliebte Fleckenmauerfest findet vom 6. bis 8. September 2024 statt.
Salinental in Bad-Kreuznach
Wir blicken nun ein wenig über den Tellerrand, und zwar in die Region Rheinhessen-Nahe, zu der auch Bad Kreuznach gehört. Im Salinenpark kannst du spielend leicht etwas für deine Gesundheit tun. Ich genieße es immer sehr, die feine, salzhaltige Luft einzuatmen, die die Gradierwerke verströmen.
Ab Ostern kannst du hier wieder tief durchatmen – in der Zwischenzeit kannst du das Inhalatorium im Kurpark für dein gesundheitliches Wohlbefinden nutzen (nur bei guter Witterung; vorsichtshalber lieber bei der Tourist-Information Bad Kreuznach nachfragen.)
Ein Abstecher in das Herz von Bad Kreuznach lohnt sich ebenfalls: Zahlreiche Restaurants, Cafés und Geschäfte schmiegen sich in der Innenstadt eng aneinander. Eine besondere Attraktion und einzigartiges Fotomotiv sind die bekannten Brückenhäuser auf der Alten Nahebrücke.
Kaiserpfalz in Ingelheim
Du interessierst dich für unsere deutsche Geschichte? Dann bist du in Ingelheim goldrichtig; in der Rotweinstadt kannst du tief in längst vergangene Zeiten abtauchen: Kaiser Karl ließ hier um 800 die Kaiserpfalz errichten.
Ich empfehle dir, an einer der interessanten Führungen teilnehmen, um diese Sehenswürdigkeit noch besser kennenzulernen. Mittlerweile gibt es sogar eine Kaiserpfalz-App, die du dir kostenlos herunterladen kannst.
Ebenfalls sehenswert und eine tolle Ergänzung für deinen Besuch dieses Publikumsmagneten: das Besucherzentrum und Museum bei der Kaiserpfalz.
Katharinenkirche in Oppenheim
Die Oppenheimer Katharinenkirche gilt als bedeutendstes gotisches Bauwerk zwischen Köln und Straßburg. Hervorzuheben sind die wunderschön gestalteten, bunten Fenster, die mit der Sonne um die Wette leuchten. Ein paar Schritte weiter, in Rufweite der Michaelskapelle, sorgt der hübsche Kapellengarten für eine ruhige Auszeit.
Wenn du dich hingegen ein wenig gruseln möchtest, dann ist das Beinhaus in der Michaelskapelle garantiert etwas für dich – es beherbergt die Knochen von rund 20.000 Oppenheimer Bürgerinnen und Bürgern, die zwischen 1400 bis 1750 das Zeitliche segneten. Du kannst das Beinhaus nur von außen besichtigen; dennoch bekommst du auch so etwas Schauriges geboten.
Ebenfalls sehenswert in Oppenheim: die Burgruine Landskron sowie der belebte Marktplatz mit seinem historischen Rathaus. Übrigens: Auch ein Spaziergang auf dem Weinerlebnisweg Krötenbrunnen belohnt dich mit wundervollen Aussichten auf die Katharinenkirche.
Rheinhessisches Rebenmeer
Was wäre Rheinhessen ohne seinen Wein? Die Region ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands – diese Sehenswürdigkeit kannst du daher nahezu überall entdecken. Äußerst reizvoll ist ein gemütlicher Spaziergang im Herbst, wenn sich die Blätter nach und nach bunt färben.
Besonders bekannt sind die Weinberge im Roten Hang zwischen Nierstein und Nackenheim – ein Eldorado für alle Riesling-Fans. Die wohl älteste Weinbergslage Deutschlands ist die Niersteiner Glöck – 742 wurde sie urkundlich zum ersten Mal erwähnt. Wie dem auch sei: Auf unsere qualitativen Weine können wir Rheinhessen zu Recht stolz sein.
Trullo auf dem Flonheimer Adelberg
Dieses lustige Bauwerk findest du auf dem Flonheimer Adelberg. Der Trullo wurde 1756 erbaut und bot Arbeitern bei schlechtem Wetter Unterschlupf. Diese Weinbergshäuser-Variationen erinnern an die Trulli in Apulien. Um Flonheim herum gibt es sogar drei davon – der Trullo auf dem Adelberg ist aber mein unangefochtener Liebling.
Von hier oben genießt du einen einzigartigen Blick auf das rheinhessische Hügelland – für mich eine der schönsten Aussichten in Rheinhessen und zugleich ein idealer Rastplatz: Auf der Wanderliege kannst du die Seele baumeln lassen; die Tische und Bänke für ein ausgiebiges Picknick nutzen.
Wandertipp: Auf der 13,3 Kilometer langen Hiwweltour Aulheimer Tal begegnest du nicht nur diesem Trullo – weitere Höhepunkte der Wanderung sind der Lonsheimer Turm sowie die für Flonheim typischen Sandsteinbrüche.
Wingertsschaukel in den Welgesheimer Weinbergen
Wanderst du auf dem 3,7 Kilometer langen Napoleonsweg, kommst du unweigerlich an dieser Attraktion vorbei: Die Wingertsschaukel lädt seit 2011 zu einer unbeschwerten Schaukelpartie ein – die atemberaubende Aussicht ist natürlich inklusive. Ich liebe es, mir auf diese Weise den Wind um die Nase wehen zu lassen.
Das geht jedoch nicht nur mir so; dementsprechend gut besucht ist dieses Ausflugsziel. Unter der Woche wirst du aber sicher mal ungestört schaukeln können. Mittlerweile gibt es zudem noch viele weitere Wingertsschaukeln in Rheinhessen – die meisten davon befinden sich in der VG Sprendlingen-Gensingen. Das sind meine liebsten Wingertsschaukeln.
Rheinhessen ist so eine liebenswerte Region – all die genannten Sehenswürdigkeiten tragen ihren Teil dazu bei. Ich kann jedem nur ans Herz legen, einmal Urlaub in unserem scheene Rhoihesse zu machen. Einheimische lade ich herzlich dazu ein, ihre Heimat in aller Ruhe zu erkunden, um sich (wieder neu) in sie zu verlieben.
Ich wünsche dir wie immer nur das Allerbeste, adschee!
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Mein abschließender Lesetipp: Entdecke auch 5 rheinhessische Sehenswürdigkeiten, die jeder kennen sollte. In diesem Artikel findest du weniger bekannte Attraktionen in Rheinhessen.
2 Kommentare
Als. ausgebildete Gästebegleiterin in Rheinhessen begrüße ich solche Posts sehr.
Das freut mich sehr. :)