Letzte Woche habe ich dir schon so einiges über Hildegard von Bingen erzählt (hier kannst du es noch mal nachlesen!). Heute geht unsere kleine Reise weiter: Kerstin Peters und ich verlassen nun das informative Museum am Strom und besuchen den angrenzenden Hildegarten – welch schönes Wortspiel!
Der Hildegarten – ein (ent)spannender Ort für alle Sinne
Der Garten ist soo bezaubernd und wurde mit sehr viel Liebe angelegt. Besucher können hier nahezu 30 Themen- und Einzelbeete bestaunen. Zahlreiche Informationstafeln verraten mehr über die jeweiligen Pflanzen.
Hildegard von Bingen wurde vielen Menschen besonders durch ihre Verdienste in der Natur- und Heilkunde bekannt. Doch ausgerechnet dieses Werk von ihr gilt in puncto Echtheit als am wenigsten gesichert.
Zwar wissen wir, dass Hildegard ein (oder mehrere?) Werk(e) zu Naturkunde und Medizin verfasst hat – überliefert ist eine solche Schrift aus ihrer Zeit, dem 12. Jahrhundert, jedoch nicht.
Erst über hundert Jahre nach ihrem Tod ist die bis heute bekannte älteste und umfangreichste Abschrift (“Florentiner Handschrift”) entstanden, die unter dem Namen “Physica” in neun Büchern das Natur- und Heilwissen Hildegards überliefert.
Es ist gewiss, dass bereits dieser Text nicht mehr ganz identisch ist mit der unbekannten “Urfassung”.
(Informationstafel Der Quellenbrunnen)
Hildegard in Bingen
Ich könnte noch ewig im Hildegarten verweilen und mir die einzelnen Pflanzen betrachten, die in der “Physica” Erwähnung finden. Falls du dir den Garten einmal ansehen möchtest, so plane ein wenig mehr Zeit dafür ein. So wird der Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Wir begeben uns nun in das Herz von Bingen, passieren dabei eine der ältesten Straßen der Stadt – die Salzstraße. Auch Hildegard schätzte das sogenannte weiße Gold sehr, sofern es richtig dosiert wurde:
Wer Speisen ohne Salz isst, der wird innerlich schlapp. Allzu stark gesalzene Kost macht innen trocken und schädigt. Darum soll jede Speise so gesalzen werden, dass man die Speise vor dem Salz herausschmeckt.
Nützliche Informationen
Falls du dich nun selbst auf Hildegard von Bingens Spuren begeben möchtest, solltest du unbedingt auch den Hildegard-Informationspunkt in der Innenstadt besuchen. Das hauptsächlich ehrenamtlich geführte Haus versorgt dich mit informativen Broschüren, einigen Hildegardprodukten und kann dir kompetent deine Fragen beantworten.
Wenn du dieser beeindruckenden Frau besonders nahe sein willst, solltest du den kompletten Binger Hildegard-Weg erkunden. Kerstin Peters und ich haben heute nur einige der insgesamt 17 Stationen besucht. Im nächsten Blogartikel kommen noch ein paar weitere dazu. Nur so viel sei verraten: Es geht ein wenig in die Höhe …
Deine Kristin
Vielen Dank an die Stadtverwaltung Bingen für die tolle Organisation!
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